Der andere Rahmen - Teil 7
Von Liebe und Einsamkeit
Von Liebe und Einsamkeit
Das Erste – ein Telefonhörer inmitten der Bühne, die mit zerschlissenen hohen Fensterläden vollgestellt ist. Die Zerfallenheit – das Zweite: Sie betrifft sowohl die Hauptfigur als auch die Geschichte allgemein. Das Dritte – Altersangst und Überreste eines vormals turbulenten Lebens im lateinamerikanischen Stil. Der «traurige Gelehrte» ist erwacht, und ein aufkommendes Liebesgefühl erinnert ihn daran, dass nur der Körper altert. Denn die Liebe ist wohl ein Gefühl von Unsterblichkeit, ähnlich jener, die Eos für Tithonos erbat, wobei sie allerdings vergass, auch seinem Körper ewige Jugend zu schenken. «Sie hörten das zweite Klingelzeichen, vorgetragen von Violoncello, Akkordeon und Violine.» Hinter den Fensterläden ist eine Frau in Weiss zu sehen. Sie singt. Von der spillrigen Delgadina. Die Liebe zwischen einem Älteren und einer Jüngeren, diese Gegenüberstellung von Leben und Tod ist nichts Neues. Und noch nie hat mich interessiert, «wie man so etwas Schreckliches zulassen» kann, sondern eher, wie unterschiedlich Menschen damit umgehen.